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Türkisch-Rot-Färberei

   
  LOGO (Weyermann)
Stadt Leichlingen.Der Stadtdirektor Amt für Schule, Kultur und Sport. Der Hammer in Leichlingen.Eine kleine Industrie-und Kulturgeschichte. Leichlingen, 1983. Seite 13
 

Rudolf Weyermann, ein Elberfelder Fabrikant, verpflanzte 1865 seine Türkisch-Rot-Färberei aus dem Elberfelder in das Leichlinger Wuppertal. Damit legte er den Grundstein der Leichlinger Fabriken, die nicht nur das äußere Bild der bis dahin ganz auf Landwirtschaft eingestellten Siedlung veränderten, sondern die auch den Lebenserwerb vieler Einwohner auf eine neue Grundlage stellten.

Die Verantwortung vor der Geschichte zwingt dazu, vor dem Lebensabriss und der Würdigung der Geschäftsinhaber ein „Wort“ über den neuen Farbstoff, das Türkisch-Rot, zu sagen. Das übertragen wir dem Fachmann, Dr. E.Wenzel. Er schreibt darüber in der von der Actien-Färberei Münchberg herausgegebenen Betriebszeitschrift „Buntgefärbtes Leben“: „Die Türkisch-Rot-Färberei wurde zuerst, wie schon der Name sagt, im Orient, vornehmlich in der Levante, ausgeführt, was seine Ursache darin haben mag, dass die Krapp-Pflanze, aus welcher der Farbstoff gewonnen wurde, dort beheimatet war und angebaut wurde.

Lange Zeit hatte Orient das Monopol des Anbaues, erst später wurden in Europa, vornehmlich in Italien, Krapp-Kulturen angelegt.

Die Krap-Pflanze ist dem Waldmeister aus der Gegend verwandt und enthält in den Wurzeln den Farbstoff.

Die Bedeutung der türkisch-roten Farbe war groß. Lange Zeit gilt die Farbe als beste. Die Prozedur der Färberei dauerte Wochen. Einige Zutaten, die man für die Färberei brauchte ( Z. B. Rinderblut, Schafkot, Kuhdung) überraschen Zeitgenossen.

Mit der Methode arbeitete auch Rudolf Weyermann in Leichlingen.

   
  Porträt R.Weyermann
Fritz Hinrichs.Leichlinger Heimatbuch.Teil III.Die Stadtbesiedlung und ihr wirtschaftlicher Lebensstil.Im Selbsverlag der Stadt Leichlingen. 1956. Seite 32
  Bild „Die Türkisch-Rot Färber“
Stadt Leichlingen.Der Stadtdirektor Amt für Schule, Kultur und Sport. Der Hammer in Leichlingen.Eine kleine Industrie-und Kulturgeschichte. Leichlingen, 1983. Seite 14

Rudolf Weyermann lies in Leichlingen sein Musterwerk aus. Von den hohen Einnahmen von seinen Fabriken zeigen bis heute zweckdienliche Industriestätten und das nördlich gelegene Villenviertel.

Es blieben einige Errinerungen von Leichlingen, die die späteren Generationen aus der Familie von Rudolf Weyermann schriftlich festgehalten haben, wie beispielsweise: „...natürlich gab es im Dorf auch einen Schneider, der einmal meinem Onkel für eine reparierte Hose folgende Rechnung schrieb:“ Herrn Weyermann das Hinterteil von innen und außen neu belegt...“ oder“...unserem Haus gegenüber lag das großelterliche Haus, der Lindenhof, in einem an die Wupper grenzenden großen Garten mit einer 500 jährigen Eiche. Hinter diesem Bäume her führte der Weg zum Pferdestall, zum Gärtnerhaus und einer Kahnlegestelle an der Wupper. Alles Herrlichkeiten für uns Kinder...“

Fritz Hinrichs.Leichlinger Heimatbuch.Teil III.Die Stadtbesiedlung und ihr wirtschaftlicher Lebensstil.Im Selbsverlag der Stadt Leichlingen. 1956. Seite 30-33

Musik:
Violin Sonata in Eb [Op. 18]-0-Richard Strauss, Sonate Es-Dur fur Violine und Klavier, Op. 18, I. Allegro, ma non troppo.wmv-2069-6941.mp3
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